Ist Ihr Blutdruck zu niedrig?

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Über viele Jahre galt es als unbedenklich, wenn ein Blutdruck zu niedrig ausfiel. Bis heute ist die Hypotonie lediglich in Deutschland als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt und wird daher im internationalen Sprachgebrauch gelegentlich als „german disease“ bezeichnet. Die Herzstiftung geht jedoch davon aus, dass zwischen zwei und vier Prozent der Bevölkerung unter entsprechenden Beschwerden leidet, weil ihr Blutdruck zu niedrig ist. Die Ursachen können vielfältig sein.

Wann ist mein Blutdruck zu niedrig?

Gemäß Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ein Blutdruck zu niedrig, wenn bei Frauen im systolischen Bereich die 100 mmHg unterschritten werden. Für Männer gilt ein etwas höherer Richtwert von 110 mmHg. In den USA hingegen, geht das National Heart, Lung, and Blood Institute (NHLBI in USA) erst ab Unterschreiten von 90 zu 60 mmHg von Hypotonie aus. Grundsätzlich gilt, dass ein zu niedriger Blutdruck eher zu einer Schonung der Gefäße führt und daher landläufig als ungefährlich galt. Aktuelle Studien weisen jedoch auf ein gesteigertes Risiko für Schlaganfälle und Herzinsuffizienz hin. Darüber hinaus kann es Ihre Nieren schädigen, wenn der Blutdruck dauerhaft zu niedrig ist.

Mediziner unterscheiden verschiedene Formen von zu niedrigem Blutdruck. Die symptomatische Hypotonie resultiert aus einer Vorerkrankung oder körperlichen Ursachen, die beispielsweise in Krampfadern, zu wenig Flüssigkeitsaufnahme, Diarrhoe, der Einnahme bestimmter Medikamente oder auch einem anaphylaktischem oder spinalem Schock bestehen können. Ebenfalls kommt es vor allem bei älteren Menschen vor, dass nach dem Essen der Blutdruck zu niedrig ausfällt. Wird hingegen eine essentielle Hypotonie festgestellt, so liegen die Ursachen meist im Dunkeln. Ein Musterbeispiel sind junge und sehr schlanke Frauen, bei denen sich der zu niedriger Blutdruck jedoch meist irgendwann von selbst reguliert. Die dritte Form wird orthostatische Hypotonie genannt und liegt immer dann vor, wenn der Körper nicht schnell genug auf einen Wechsel in eine aufrechte Körperhaltung reagiert. Ermittelt wird diese Form von zu niedrigem Blutdruck mit dem so genannten Schellong-Test, bei dem die Messungen abwechselnd im liegenden sowie im aufrechten Zustand erfolgen.

Blutdruck Tabelle / Blutdruckwerte

systolisch (mm Hg) diastolisch (mm Hg)
niedrig < 105 < 65
optimal 105-119 64-79
normal 120-129 80-84
hochnormal 130-139 85-89
Hypertonie Grad 1 140-159 90-99
Hypertonie Grad 2 160-179 100-109
Hypertonie Grad 3 > 179 > 109

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Blutdruck zu niedrig: die Symptome

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Anders als bei Bluthochdruck, der meist lange unentdeckt bleibt, spüren Sie sofort, wenn Ihr Blutdruck zu niedrig ist. Die Symptome resultieren daraus, dass manche Organe, vor allem aber das Gehirn, kurzfristig zu wenig Blut erhalten. Die Folge sind Schwindel bis hin zur Ohnmacht, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Ohrensausen oder gar Sehstörungen. Darüber hinaus kann ein zu niedriger Blutdruck zu kalten Füßen, Blässe, starker Müdigkeit und Zittern führen. Interessanterweise kann auch ein erhöhter Puls eine Folge sein, der durch das versuchte Abwenden von Durchblutungsmängeln erklärt wird.

Einfache Maßnahmen gegen zu niedrigen Blutdruck

Wenn Ihr Blutdruck zu niedrig ist, können Sie meist selbst für Abhilfe sorgen. Eine Möglichkeit besteht darin, direkt nach dem Aufstehen Gymnastik zu machen oder überhaupt regelmäßig Sport zu treiben. Um den Kreislauf in Gang zu bekommen, sollten Sie ausreichend aber ausgewogen essen und dürfen sich durchaus auch eine Tasse Kaffee oder Tee gönnen. Selbst salzreiche Kost ist in diesem Fall kein Nachteil. Ausreichendes Trinken ist immer eine gute Idee und wenn Sie möchten, führen Sie Kalt-Warme-Wechselduschen durch und unterstützen Sie diese durch Abbürsten unter der Dusche.

Wie lässt sich zu niedriger Blutdruck therapieren?

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In den meisten Fällen reichen die einfachen Maßnahmen, um den Kreislauf in Gang zu bringen, bereits aus. Bleibt ihr Blutdruck zu niedrig, so können homöopathische Mittel wie Weißdorn, Kaktus, Küchenschelle oder Tintenfischtinte ebenso hilfreich sein wie manche Heilkräuter. Zu nennen sind Salbei, Rosmarin, Mistel, Ginseng, Thymian, Weißdorn sowie Besenginster.

Medikamente werden nur in Ausnahmefällen verabreicht. Sympathomimetika wie Etilefrin oder Dihydroergotamin sorgen für eine Gefäßverengung und damit einen ansteigenden Blutdruck. Angesichts der vielen Nebenwirkungen sollte eine solche Behandlung jedoch die ultima ratio bleiben.


Blutdruck Rechner

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Autor:

BMI- Rechner.net