Der BMI bei Amputationen
Mit dem Body Mass Index (BMI) lassen sich vergleichsweise verlässliche Werte für Normalgewicht bzw. Abweichungen nach oben oder unten gewinnen. Doch wie sieht es mit dem BMI bei Amputationen aus? In der Tat existieren hierfür eigens ermittelte so genannte „Korrekturwerte“, die in die gängige Formel eingebaut werden müssen. Nur, wenn diese berücksichtigt werden, ergibt sich ein valides Bild und die Möglichkeit, den Wert in einer gängigen BMI-Tabelle einzuordnen.
Wie wird der BMI bei Amputationen berechnet?
Der BMI bei Amputationen wird im Grunde genommen nach derselben Formel wie der klassische Body Mass Index berechnet. Zu beachten ist jedoch, dass das Gewicht zuvor in eine berichtigte Form gebracht wird, die exakt der Amputation Rechnung trägt.
Die Formel hierfür lautet:
Für eine Hand wird ein Wert in Höhe von 0,8 zugrunde gelegt, ein ganzer Arm errechnet sich, indem die Summe aus Hand + Unterarm + Oberarm gebildet wird, was in diesem Fall 11,5 ergibt. Selbige Vorgehensweise ist auch beim Fehlen eines kompletten Beines angezeigt, das mit 1,8 für den Fuß + 5,3 (Unterschenkel) + 11,6 (Oberschenkel), also mit 18,7 angesetzt wird.
Geht man nun von einem Körpergewicht von beispielsweise 80 Kilogramm aber einem fehlenden Arm aus, so ergibt sich die folgende Rechnung:
80 x 100 (8.000) geteilt durch 100- 11,5 (88,5) = 90,4 Kilogramm. Diese 90,4 Kilogramm werden nun in die bekannte Formel für den BMI eingesetzt.
Muss ich mir die Korrekturwerte merken?
Keine Sorge: niemand muss sich die Korrekturwerte merken. Bei unserem BMI Rechner wird auch der BMI bei Amputationen berücksichtigt und automatisch in die Formel integriert. Entsprechend ist lediglich erforderlich, neben den Informationen über Gewicht, Größe, Alter und Geschlecht einen Hinweis auf eine eventuell vorhandene Amputation (oder mehrere Amputationen) zu geben.
Wie wird der BMI bei Amputationen festgelegt?
Hinsichtlich der Einstufung ist der BMI bei Amputationen mit dem klassischen BMI identisch. Vereinfacht ausgedrückt, gilt nach den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ein Bereich zwischen 19 und 26 im Alter bis 44 Jahre und zwischen 22 und ca. 29 im fortgeschrittenen Alter als anstrebenswert. Diese Werte sind jedoch umstritten und manche Experten vertreten die Auffassung, dass auch die Muskelmasse bzw. der Fettanteil eine Rolle spielt.
Lässt sich der BMI immer ermitteln?
Insbesondere im Pflegebereich stellt sich mitunter die Frage, wie Körpergröße und Körpergewicht ermittelt werden können. Der BMI bei Amputationen ist vor allem dann problematisch, wenn aus den Amputationen eine Bettlägerigkeit erwächst. Meist wird die Körpergröße in diesen Fällen über eine Kniehöhenmessung ermittelt und das Gewicht anhand der Hautfaltenmessung. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, dass so nicht immer valide Ergebnisse zustande kommen und der BMI ohnehin nur einer von vielen relevanten Werten ist.