Saccharide
Wann spricht man von Sacchariden?
Saccharide oder Zucker sind eine der wichtigsten Stoffklassen in Chemie und Biologie. Per Definition handelt es sich um so genannte Makromoleküle, die lediglich aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff zusammengesetzt sind. Sie entstehen unter anderem durch Photosynthese und bilden einen Schwerpunkt der Biomasse. Darüber hinaus stellen die Saccharide hinsichtlich der Menge den größten Teil der Nahrung, was sowohl die klassischen Kohlenhydrate als auch Ballaststoffe einschließt. Saccharide sind vereinfacht formuliert Träger von Energie und unterstützen zudem die Übertragung von Signalen in der Biologie.
Zu unterscheiden ist zwischen Monosacchariden, Disacchariden und Oligosacchariden sowie Polysacchariden, also Einfachzucker, Zweifachzucker und Dreifach- bzw. Mehrfachzuckern. Letztere unterscheiden sich dadurch, dass sie keinen süßen Geschmack haben und auch nicht wasserlöslich sind, während es sich bei den Einfach- und Zweifachzuckern um Traubenzucker, Fruchtzucker oder auch Milchzucker und Kristallzucker, entsprechend um die Zuckersorten handelt, die auch in der Nahrung vorkommen.
Warum sind Saccharide so wichtig?
Die Wichtigkeit der Saccharide resultiert daraus, dass der Mensch nicht in der Lage ist, diese aus sich heraus und ohne Aufnahme aus externen Quellen herzustellen. Bei Pflanzen entsteht beispielsweise Glucose bzw. Traubenzucker aus Photosynthese, während der Mensch Saccharide durch die Nahrung aufnehmen muss. Indem diese abgebaut werden, erhält der menschliche Körper die lebensnotwendige Energie. Die Vorgänge, die den so genannten Energieträger Adenosintriphosphat (ATP) entstehen lassen, sind als Glykolyse und Zitronensäurezyklus bekannt. In der Nahrung kommt wieder die Unterscheidung zwischen Einfach- und Zweifachzucker zum Tragen. Erstere lassen sich schnell nutzen und in Energie umwandeln, während bei komplexeren Sacchariden etwas mehr Zeit benötigt wird. Grundsätzlich gilt, dass rund fünf Stunden nach einer Mahlzeit drei Viertel der Saccharide vollständig vom Körper umgewandelt und ein Viertel gespeichert wurden. Überschüsse werden durch den Urin wieder ausgeschieden oder in Form von Fett eingelagert. Erhält der Körper keine ausreichende Menge an Sacchariden, so müssen diese durch die Gluconeogenese aus anderen Nahrungselementen wie Proteinen oder Fetten synthetisiert werden. Dies geschieht beispielsweise durch Ketose bei einer Low-Carb-Diät.Welche Lebensmittel enthalten Saccharide?
Saccharide sind Bestandteil zahlreicher Lebensmittel. Insbesondere in Getreide wie Gerste, Roggen, Hafer oder Weizen findet sich viel Stärke, was dann auch in den weiterverarbeiteten Produkten wie Brot, Nudeln etc. zum Tragen kommt. Ebenfalls zu nennen sind Hülsenfrüchte wie Erbsen und Linsen oder auch Kartoffeln. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, dass nicht alle Saccharide aufgenommen, sondern teilweise Ballaststoffe lediglich den Verdauungstrakt durchlaufen und wieder ausgeschieden werden.Bei der Ernährung zeigt sich, dass komplexe Saccharide länger benötigen, um im Körper aufgespalten zu werden, dafür jedoch auch ein anhaltenderes Sättigungsgefühl hervorrufen, was sich beispielsweise bei Kartoffeln zeigt.