Die Mönchsfrucht - der neue Zuckerersatz?

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Die Mönchsfrucht ist auch unter dem chinesischen Namen Luo Han Guo bekannt und gilt als wahres botanisches Wunder. Ihre Besonderheit besteht darin, dass sie nach Ansicht vieler Experten Zucker ersetzen kann ohne dabei den Organismus mit Kalorien zu belasten. Fakt ist, dass das Extrakt aus der Mönchsfrucht rund 300 Mal süßer als Zucker ist. Nach derzeitigem Stand ist die Mönchsfrucht in der Europäischen Union (EU) jedoch als „Novel Food“ klassifiziert und darf daher noch nicht flächendeckend zum Einsatz kommen. Zudem sind die Anbaugebiete deutlich kleiner als die von Zuckerrohr und Zuckerrübe und die Kultivierung gilt als schwierig.

Was ist die Mönchsfrucht überhaupt?

Die Luo Han Guo oder Mönchsfrucht ist eine Pflanze aus der Familie der Kürbisgewächse und damit weitläufig mit Kürbis, Melone oder auch Gurke verwandt. Sie stammt aus China und wurde dort gemäß mehrere Legenden lange von den Luohan-Mönchen kultiviert. Aus dieser Überlieferung stammen auch die chinesische Bezeichnung Luo Han Guo bzw. deren Übersetzung als Mönchsfrucht. Mancherorts existieren auch Bezeichnungen als Buddhafrucht oder Frucht der Erleuchtung, die sich jedoch nicht durchsetzen konnten. Die Mönchsfrucht wächst ausdauernd und wird entsprechend mehrere Jahre alt. Jedes Jahr treibt sie aus einem Wurzelstock neu aus und bildet Blätter von bis zu 25 Zentimeter Länge. Die gelben Blüten treten sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Pflanzen auf und messen bis zu 3,5 Zentimeter. Für die Verwendung relevant sind jedoch die Früchte bzw. Beeren, die sowohl kugel- als auch birnenförmig und langgestreckt vorkommen und deren Samen. Länge oder Durchmesser der Früchte liegen bei maximal acht bzw. 6,5 Zentimeter. In optischer Hinsicht werden mitunter Vergleiche zur Kiwi gezogen.

Wie und wo wird die Mönchsfrucht kultiviert?

Die Verwendung als Zuckerersatz ist vergleichsweise jung. In früheren Jahren war die Mönchsfrucht integraler Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Es ist jedoch auch hier festzuhalten, dass die ersten schriftlichen Erwähnungen auf den Beginn des 20. Jahrhunderts fallen und somit keine lange Tradition besteht. Dieser Status als Exot innerhalb der Pflanzenwelt hat auch seine Gründe und diese liegen in den Schwierigkeiten des Anbaus. Allein die Reifung der Samen zieht sich über Monate hin und auch die Anbaugebiete sind sehr begrenzt. Die Luo Han Guo bzw. Mönchsfrucht kommt nur selten in wilder Form vor. Sie gedeiht vor allem im äußersten Süden Chinas rund um die Berge von Guilin sowie in Guangdong, Guizhou, Hunan und Jiangxi. Der Grund liegt in der gebirgigen aber dennoch warmen Lage. Dadurch, dass die Berge oftmals von Nebel umhüllt sind, bekommt die Mönchsfrucht sowohl Wärme als auch Schatten.

Welche Vorteile bietet die Mönchsfrucht?

Die Frucht selber besteht zum Großteil aus Kohlenhydraten. Gemessen wird ein Anteil von bis zu 38 Prozent wobei Fructose und Glukose dominieren. Die Besonderheit der Mönchsfrucht besteht in den enthaltenen Esgoside, bei denen es sich um eine Form der Mogroside handelt. Diese wirken auch als Antioxidantien und sind in der Lage, Zucker zu ersetzen. Diese Esgoside erzeugen die eigentliche Süßkraft, die diese Frucht für Viele Menschen so interessant macht.

Frische Früchte, die allerdings so gut wie nicht in den Handel gelangen, sind zudem überaus Vitamin C- haltig, gelten allerdings nicht als wohlschmeckend, doch existiert auch in der getrockneten Form noch ungefähr dieselbe Vitamin-Menge wie in Orangen. Zuletzt sind auch Fettsäuren, allen voran Linolsäure und Ölsäure sowie Palmitinsäure zu nennen.

Wie lässt sich die Mönchsfrucht nutzen?

Die Mönchsfrucht wird nach der Ernte getrocknet, wodurch viele unerwünschte Aromen verloren gehen. Nach der Beseitigung der im Trockenprozess entstehenden Bitterstoffe, wird die Mönchsfrucht pulverisiert und meist nur in dieser Form angeboten. In der Europäischen Union ist die Nutzung der Mönchsfrucht derzeit noch stark eingeschränkt. In den USA wird die „Fruit Sweetness“ bereits in Supermärkten verkauft, während der Zulassung hierzulande insbesondere von der Zuckerindustrie Widerstand entgegengebracht wird. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Parallelen zur Stevia. Erhältlich ist das Extrakt der Mönchsfrucht sowohl im Internet als auch in verschiedenen Asia-Shops. Zuletzt ist auch auf die heilsame Wirkung hinzuweisen. Diese entsteht, indem die Mönchsfrucht als Tee getrunken wird und sowohl gegen Husten oder Kopfschmerzen helfen als auch der Entgiftung dienen soll.

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