Herzrhythmusstörungen

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Herzrhythmusstörungen sind in der Tat ein weites medizinisches Feld. Grundsätzlich liegen sie immer dann vor, wenn der Herzschlag unregelmäßig ausfällt und die normale Herzschlagfolge gestört ist. Wichtig ist dabei, dass es sich um keine physiologischen Veränderungen handelt, da diese als Herzfrequenzvariabilität bezeichnet wird. Die Unterscheidung ist auch deshalb wichtig, weil Herzrhythmusstörungen fast immer einer Behandlung bedürfen, während ein erhöhter Herzschlag, beispielsweise nach sportlicher Betätigung, vollkommen normal ist.

Welche Herzrhythmusstörungen werden unterschieden?

Herzrhythmusstörungen entstehen im so genannten Erregungsbildungssystem. Es ließe sich auch vom Schrittmacher sprechen, der im Sinus- sowie im AV-Knoten besteht. Darüber hinaus werden auch Herzrhythmusstörungen im Vorhof sowie in den Kammern bzw. Ventrikeln erwähnt. Entsprechend vielseitig ist auch die medizinische Einordnung. Herzrhythmusstörungen müssen stets ärztlich untersucht werden und können dabei sowohl harmlos wie lebensbedrohlich ausfallen.

Eine andere Systematik unterscheidet die Herzrhythmusstörungen nicht nach dem Ort, sondern nach der Herzfrequenz. In diesem Fall wird entweder von zu langsamen Herzaktivitäten bzw. Bradyarrhythmien mit einer Frequenz unterhalb von 50 Schlägen pro Minute und Tachyarrhythmie mit einem zu schnellen Herzschlag. Erstere zeigen sich vor allem beim Vorhofflimmern oder Vorhofflattern, während eine zu schneller Herzschlag auch für Kammerflattern oder Kammerflimmern sowie eine AV-Knoten-Reentrytachykardie kennzeichnend ist.

Welche Ursachen haben Herzrhythmusstörungen?

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Die Ursachen für Herzrhythmusstörungen sind vielfältig. Neben angeborenen Herzproblemen können Schädigungen oder Entzündungen des Herzmuskels, Elektrolytstörungen, die Einnahme bestimmter Medikamente, Sauerstoffmangel oder auch ein zu hoher Alkoholkonsum verantwortlich sein. Die Liste ließe sich deutlich erweitern, weshalb es nach der Feststellung von Herzrhythmusstörungen dringend einer gründlichen und genauen Diagnose bedarf.

Wie wird eine Herzrhythmusstörungen festgestellt?

Herzrhythmusstörungen zeigen sich durch Herzschmerzen oder auch Schwindel, Desorientierung, Sprach- und Sehstörungen, Angstzustände und Bewusstlosigkeit. Bei weniger starker Ausprägung kann ein Herzstolpern aber auch direkt am Herzen bemerkt werden. In jedem Fall ist ein Arzt aufzusuchen, der meist in Form einer Anamnese die möglichen Ursachen feststellt. Sodann sollten ein Ruhe-EKG sowie ein Langzeit-EKG vorgenommen werden, um eine genaue Übersicht über die Herzfrequenz und das Ausmaß der Herzrhythmusstörungen zu erhalten.

Weitere Möglichkeiten der Untersuchung bestehen in der Ergometrie, in elektrophysiologischen Untersuchungen oder auch in der Echokardiografie und schlie0ßlich – in einzelnen Fällen – pharmakologischen Tests, die jedoch nur bei Verdacht auf bestimmte Syndrome vorgenommen werden.

Was tun bei Herzrhythmusstörungen?

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Das A und O bei Herzrhythmusstörungen ist das schnelle Erkennen. Auf Basis einer Diagnose lassen sich unterschiedliche Behandlungsweisen ausprobieren. Gelegentliche Extrasystolen brauchen meist nicht behandelt zu werden, bei ausgeprägteren Problematiken helfen dann eine Reihe von Medikamenten wie Betablocker, Digitalis, Atropin etc.. Ist der Herzschlag dauerhaft zu langsam, so muss eventuell ein Herzschrittmacher implantiert werden, teilweise in Kombination mit einem Defibrillator. Auch möglich sind die Ablation durch Hitze (Hochfrequenzablation) bzw. Kälte (Kryoablation), bei denen das erregungsbildende Gewebe kurzerhand „stillgelegt“ wird.

Ebenfalls ein Mittel gegen Herzrhythmusstörungen kann das Legen eines Herzkatheters oder eines Bypasses sein. Diese invasiven Eingriffe sind allerdings als „ultima ratio“ anzusehen und sollten nur bei besonders ernsten Fällen eingesetzt werden. Umgekehrt existieren auch Möglichkeiten der Eigentherapie wie die Vermeidung von Stress, eine Reduzierung des Alkohol- und Nikotinkonsums und allgemein eine gesunde Lebensweise.

Autor:

BMI- Rechner.net