Essentielle Fettsäuren

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Essentielle Fettsäuren sind unter anderem aus der Werbung bekannt und gelten als besonders gesund. Tatsache ist dabei, dass diese Gruppe von Fettsäuren nicht vom menschlichen Körper synthetisiert werden kann und damit mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Der Grund hierfür liegt in einer chemischen Besonderheit: essentielle Fettsäuren sind mit einer Doppelbindung nach dem Kohlenstoff-Atom 9 ausgestattet. Für diese chemische Konstellation existiert kein Enzym, das diese herstellen könnte, doch finden sich ausreichend essentielle Fettsäuren in der Nahrung. Ein anderer Begriff ist übrigens der der mehrfach ungesättigten Fettsäuren, was im Grund dasselbe wie „essentiell“ meint.

Wodurch sind essentielle Fettsäuren gekennzeichnet?

Essentielle Fettsäuren sind durch bestimmte Doppelbindungen an Kohlenstoffatome charakterisiert. Beispiele hierfür sind die Linolsäure, deren chemische Formel C17H31COOH lautet sowie die Alpha-Linolensäure mit der Bruttoformel C17H29COOH. Beiden gemeinsam ist ein Schmelzpunkt unterhalb von 0°C und damit im Alltagsgebrauch eine nahezu durchweg flüssige Konsistenz. Beide werden als Omega-6-Fettsäuren bezeichnet, womit die Position der ersten Doppelbindung vom so genannten „Omega-Ende“ ausgehend bezeichnet wird.

Essentielle Fettsäuren kommen jedoch auch als Omega-3-Fettsäuren sowie Omega-9-Fettsäuren vor, wobei der gesundheitliche Nutzen stark variiert. Anders ausgedrückt, zieht das Vorliegen einer essentiellen Fettsäure noch lange keine Empfehlung für deren Verzehr nach sich und manche der Substanzen gelten sogar als bedenklich, wie beispielsweise die Arachidonsäure, der entzündungsfördernde Wirkung nachgesagt wird. Letztere kommt unter anderem in Schweineschmalz und Schweineleber sowie in Eigelb und Thunfisch vor.

Welche essentielle Fettsäuren sind wichtig?

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Als gesundheitsfördernd gelten vor allem die Omega-3-Fettsäuren, wie beispielsweise Eicosapentaensäure und Docohexaensäure. Beide finden sich in fettem Seefisch und haben einen positiven Einfluss auf den Fettstoffwechsel. Hintergrund ist dabei, dass sowohl die Cholesterin- als auch die Triglyceridwerte gesenkt werden. Darüber hinaus wirken sich Omega-3-Fettsäuren positiv auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus und unterstützen während der Schwangerschaft die embyonale Entwicklung. Entscheidend ist aber auch das Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, das maßgeblichen Einfluss auf die Wirkung der essentiellen Fettsäuren hat. In aller Regel wird dabei ein Verhältnis von fünf zu eins zugunsten der Omega-3-Fettsäuren angestrebt. Zuletzt handelt es sich bei der Omega-9-Fettsäuren um eine einfach ungesättigte Fettsäure, die ebenfalls den Gesamt- und LDL-Cholesterinspiegel senkt und dafür sorgt, dass nicht so viele Omega-6-Fettsäuren oder gesättigte Fettsäuren in die Zellmembran integriert werden. Auch soll diese Ölsäure nach Ansicht mancher Wissenschaftler einen positiven Einfluss auf den Magen-Darm-Trakt ausüben und vorbeugend gegen Brustkrebs wirken.

Wo finden sich essentielle Fettsäuren?

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Essentielle Fettsäuren finden sich sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Produkten. Zunächst einmal sind Omega-3-Fettsäuren in Leinöl, Butter aber auch Rapsöl vor allem in Form von Alpha-Linolensäure enthalten. Es existiert jedoch auch die Möglichkeit, diese essentielle Fettsäure in Form von Kapseln einzunehmen, was mancherorts vor allem Schwangeren geraten wird. Besonders hoch ist die Konzentration jedoch in fettem Seefisch. Die Omega-6-Fettsäuren genießen hingegen keinen so guten Ruf und finden sich unter anderem im Sonnenblumenöl sowie im Distelöl. Wohlgemerkt: das bedeutet keineswegs, dass die beiden Ölsorten per se ungesund sind, sondern lediglich, dass kein übermäßiger Verzehr stattfinden sollte. Ein Beispiel ist Linolsäure.

Zuletzt sind auch die Omega-9-Fettsäuren zu nennen, wenngleich diese seltener Erwähnung finden. Hintergrund ist dabei, dass es sich lediglich um einfach ungesättigte Fettsäuren handelt, die unter anderem im Olivenöl zu finden sind.

Autor:

BMI- Rechner.net