Flohsamen

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Das eine vorweg: Flohsamen haben natürlich nichts mit Flöhen oder anderen Tieren zu tun, sondern sind Bestandteile einer Pflanze. Die Namensgebung ist bereits aus dem Lateinischen bekannt, denn hinter der Bezeichnung Plantago psyllium versteckt sich das Wort für Floh. Hintergrund ist die Form der Samen, die in der Tat an Flöhe erinnern, weshalb auch hierzulande im Volksmund von „Flohkraut“ oder „Flohsamen-Wegerich“ gesprochen wird. Bei der Reifung springen die Samen aus der Fruchtkapsel, was ebenfalls an das Verhalten von Flöhen denken lässt. Das Hauptanbaugebiet ist heutzutage Indien und Pakistan, doch erst seit 2013 wurde die Pflanze offiziell in die „Community Herbal Monograph“ der Europäischen Arzneimittelagentur in London aufgenommen. Behandeln lassen sich Verdauungsprobleme, allen voran die chronische Verstopfung.

In welcher Form werden Flohsamen angeboten?

Flohsamen werden in aller Regel als klassisches Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Aufgrund der guten Verfügbarkeit und des vergleichsweise günstigen Preises handelt es sich um eines der beliebtesten Abführmittel bzw. Regulierungsmittel für den Magen-Darm-Trakt. Verwandtschaften bestehen unter anderem zum Spitzwegerich. Angebaut wird die unscheinbare Pflanze vor allem aufgrund der äußeren Schicht der Samenschalen. Die Besonderheit besteht in den vielen Schleimstoffen, die sich unter anderem aus Galactose und Rhamnose (zwei Zuckerarten) zusammensetzen. Auch sind Flohsamen ungemein fett- ölreich.

Eingenommen werden Flohsamen idealerweise in Kombination mit viel Wasser. Zudem wird empfohlen, die kleinen Samen zuvor in einem Glas Wasser vorquellen zu lassen. Wer danach noch zwei Gläser Wasser trinkt, ist auf der sicheren Seite. Wer es sich einfach machen möchte, wählt direkt die pulverisierte Variante der Flohsamen, da sich diese naturgemäß leichter auflösen und besser trinken lässt.

Wie genau wirken Flohsamen?

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Flohsamen eignen sich vor allem als Quellmittel. Konkret bedeutet dies, dass die in den Samen enthaltenen Schleimstoffe im Darm Wasser binden und um das zehn- bis 15-fache des eigenen Volumens aufquellen. Die Folge ist ein vergrößerter Darminhalt und eine Anregung der Verdauung. Hier ist darauf zu achten, dass nicht die ganzen Samen angewendet werden sollten, sondern geschrotete Produkte eine bessere Wirkung erzielen. Hinsichtlich der Dosierung empfehlen viele Experten zu Beginn einer Behandlung maximal einen Teelöffel Flohsamen täglich, wobei sich die Menge auf zwei Teelöffel steigern lässt. Die Wirkung tritt nach zwölf bis 24 Stunden ein. Verantwortlich für die heilsame Bedeutung der Flohsamen sind die Ballaststoffe, die zu knapp 84 Prozent in dem Lebensmittel enthalten sind.

Wann eignen sich Flohsamen?

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Neben der bereits erwähnten Anwendung bei Verdauungsproblemen sind Flohsamen auch ein bewährtes Heilmittel bei Hämorrhoiden, Divertikulose sowie bei Analfissuren. Ebenfalls zu den Anwendungsgebieten zählen Morbus Crohn, Reizdarm und das Vorhandenseins eines künstlichen Darmausgangs. Damit nicht genug, denn neuer Studien legen nahe, dass Flohsamen auch regulierend auf zu hohe Blutfettwerte wirken und sich als Mittel gegen Diabetes mellitus eignen. Bei Letzterer existieren aber auch Warnungen, sofern die Krankheit schwer einstellbar ist.

Überhaupt treten bei Flohsamen auch Nebenwirkungen auf. Nachvollziehbar sind hier Völlegefühl und Blähungen sowie Appetitlosigkeit. In einigen wenigen Fällen kommt es auch zu überempfindlichen Reaktionen der Haut, was vor allem dann möglich ist, wenn bereits Asthma, chronische Urticaria oder Probleme mit Acetylsalicylsäure und anderen Rheuma- und Schmerzmittel vorliegen. Neuere Forschungen gehen zudem davon aus, dass Flohsamen auch das so genannte Metabolische Syndrom, also Übergewicht, zu hohe Blutzuckerwerte, Bluthochdruck und zu viel Cholesterin im Blut angewendet werden kann.

Autor:

BMI- Rechner.net