Pektin

Ballaststoffe Artikel
Pektin gilt als wasserlöslicher Ballaststoff und wird in unterschiedlichen Darreichungsformen auch als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Darüber hinaus handelt es sich jedoch auch um ein beliebtes Gelier- und Verdickungsmittel oder Stabilisator, das als Zusatzstoff E440 in einer Reihe von Lebensmitteln enthalten ist. Pektin lässt sich in Kapselform verabreichen, kommt allerdings auch in der Natur vor. Zu finden ist die Substanz vor allem in Äpfeln und vor allem im Apfeltrester, wo der Anteil bei rund 15 Prozent liegt. Weitere Beispiele sind die Schalen von Zitrusfrüchten sowie Quitten, Aprikosen und Möhren. In chemischer Hinsicht ist zwischen den nativen pflanzlichen Protopektinen und extrahiertem Pektin zu unterscheiden.

Was ist Pektin überhaupt?

Der Name Pektin stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt soviel wie fest oder auch geronnen. In der chemischen Definition handelt es sich um Polysaccharide mit Uronsäuren, wodurch einerseits Wasser gebunden werden kann, andererseits ein säuerlicher Geschmack entsteht. Entsprechend lässt sich von einer Zuckerart sprechen, die in einer ganzen Bandbreite an Strukturen daherkommen kann. In der Regel sind dies Einheiten aus Galacturonsäure, die an verschiedenen Positionen mit Methanol verestert sind. Pektin kommt in nahezu allen Pflanzen vor und lagert sich hier insbesondere in den festen Bestandteilen wie den Stängeln oder den Blättern an. Botaniker sprechen in diesem Zusammenhang auch von einer gerüstbildenden Substanz.

Entdeckt wurde Pektin im Jahr 1790. Der französische Chemiker Louis-Nicolas Vauquelin stellte die Substanz in Obstsäften fest, doch war es erst Henri Braconnot, der 1824 erstmals den Namen Pektin bzw. Pektinsäure anwendete. Die chemische Formel datiert auf die 1930er Jahre und erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird Pektin kommerziell genutzt.

Wofür lässt sich Pektin verwenden?

Ballaststoffe Image
Die Verwendungsmöglichkeiten für Pektin sind vielfältig. Im Vordergrund steht dabei die Möglichkeit, zu gelieren bzw. ein Gel zu bilden, die sich sowohl die Lebensmittelindustrie als auch Unternehmen aus dem Pharma- und Kosmetikbereich zunutze machen. Musterbeispiel für die Verwendung von Pektin ist das Kochen von Marmelade bzw. Konfitüre, wo die Substanz meist Bestandteil des Gelierzuckers ist. Auch lässt sich Gelatine durch Pektin auf pflanzliche, vegane, Weise ersetzen, findet sich in Tortenguss, Speiseeis, Mayonnaise und vielen Soßen sowie in Fertiggerichten. Die Unbedenklichkeit wird dadurch unterstrichen, dass Pektin als E440 in beliebig hohen Mengen eingesetzt werden darf.

Wie wirkt Pektin als Ballaststoff?

Ballaststoffe
Dadurch, dass Pektin ein Ballaststoff ist, übernimmt es nach Ansicht vieler Wissenschaftler einen reinigenden Effekt im menschlichen Darm. Es ist dabei meist nicht erforderlich, den Mehrfachzucker in Kapsel- oder Pulverform aufzunehmen, da bereits der Genuss von Äpfeln oder den Schalen von Zitrusfrüchten oder Rüben den entsprechenden Effekt hervorruft. Nichtsdestotrotz ist Pektin beliebt, da es an die Stelle von Gelatine treten kann und sowohl von Veganern als auch von Religionsgruppen, die Schweinefleisch vermeiden, konsumiert werden kann.

Neben der Verwendung in der Nahrung ist Pektin auch Bestandteil mancher Medizin. Einerseits lässt sich Durchfall behandeln, andererseits kann der Cholesterinspiegel gesenkt werden. Zuletzt hat Pektin auch einen Anteil an Medikamenten, die bei Vergiftungen durch Schwermetall eingesetzt werden.

Autor:

BMI- Rechner.net