Johannisbrotkernmehl

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Es gab eine Zeit, da fristete das Johannisbrotkernmehl oder Carubin hierzulande eine Art Schattendasein und wurde lediglich als Verdickungsmittel mit der Kennzeichnung E 410 verwendet. Mittlerweile sind jedoch auch wieder die gesundheitsfördernden Auswirkungen der orientalischen Pflanze bekannt und Johannisbrotkernmehl wird sogar in Richtung Superfood gerückt. Tatsache ist, dass der Johannisbrotbaum bereits seit der Antike genutzt wird und in vielerlei Hinsicht Einfluss auf unsere Kultur hat. So stammt unter anderem das Rechnen in Karat von diesem Baum bzw. der an diesem wachsenden Carob-Frucht.

Traditionsreiches Johannisbrotkernmehl

Der erste Anbau des Johannisbrotbaumes wird auf die Zeit des antiken Ägyptens datiert. Der bis zu 20 Meter hohe Karubbaum, wie die Pflanze ebenfalls genannt wird, wurde hier wegen seines Holzres geschätzt und auch das Fruchtextrakt kam zur Anwendung. Zudem wurde sowohl in Ägypten als auch in Arabien die Größe eines Korns des Johannisbrotbaumes (im Arabischen qīrāṭ) als Gewichtseinheit genutzt, woraus das heutige Karat resultiert. Auch im Alten Testament wird der Baum erwähnt, doch dauerte es bis ins 19. Jahrhundert, bis Johannisbrotkernmehl als Kakao-Ersatz und zur Herstellung alkoholischer Produkte sowie später als Kaffeeersatz genutzt wurde.

Der Name geht entsprechend mehrere Legenden auf Johannes den Täufer zurück, der sich in der Wüste von den Früchten und Samen des Johannisbrotbaumes ernährt haben soll. Eine andere Lesart rückt den Johanniterorden als Verbreiter der Pflanze in den Vordergrund. In der heutigen Zeit wird der Baum vor allem in Spanien mit 45 Prozent Anteil an der weltweiten Produktion aber auch in Italien (16 Prozent), Portugal (neun Prozent) und Marokko (7,5 Prozent) angebaut wird.

Wofür lässt sich Johannisbrotkernmehl nutzen?

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Die Nutzung von Johannisbrotkernmehl ist vielfältig. In der Ernährung werden die rund zehn bis 30 Zentimeter langen Hülsenfrüchte verwendet. Das Fruchtfleisch lässt sich – daher der Name – zu Brot verarbeiten, das sich besonders gut lagern lässt. Zudem lässt sich Sirup oder eine Art Kakaopulver aus der Pflanze gewinnen. Das eigentliche Johannisbrotkernmehl wird hingegen aus den Samen gewonnen und ist nach deren Mahlen ein cremefarbenes und geschmacksneutrales Pulver. Es handelt sich dabei um eine Zuckerform, die auch als Ballaststoff gilt. Des Weiteren dient Johannisbrotkernmehl als Binde- und Verdickungsmittel oder als Ersatz für Ei in der veganen Ernährung. Süßwaren, Soßen, Suppen, Speiseeis – die Liste der Produkte, in denen Johannisbrotkernmehl heutzutage vorkommt, ist lang. Hinzu kommen auch noch Kosmetikartikel, in denen ebenfalls ein bindender Effekt beabsichtigt wird.

Wie wirkt sich Johannisbrotkernmehl auf die Gesundheit aus?

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Johannisbrotkernmehl enthält auf 100 Gramm Masse 74 Gramm Ballaststoffe sowie 4,5 Gramm Protein, 1,4 Gramm Fett und 7,3 Gramm Kohlenhydrate. Hinzu kommen einige Mineralstoffe, während weder Gluten noch Cholesterin enthalten sind. Besonders beachtlich ist aber die Bindungsfähigkeit von Wasser, die beim 80- bis 100-fachen des eigenen Gewichts liegt. So ist wenig verwunderlich, dass das Johannisbrotkernmehl in der Europäischen Union uneingeschränkt als Zusatzstoff für Lebensmittel eingesetzt werden darf. Hinzu kommt die medizinische Nutzung, denn die Substanz eignet sich vortrefflich als Mittel bei Ernährungs- und Verdauungsstörungen sowie gegen Durchfall, Colitis und Zöliakie.

Manche Ernährungswissenschaftler gehen sogar davon aus, dass Johannisbrotkernmehl auch bei Adipositas, Diabetes Mellitus sowie einem zu hohen Cholesterinspiegel hilfreich wirken kann. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, dass die Eiweißverdauung leicht beeinträchtigt werden kann und auch schon Allergien, insbesondere bei Soja-Allergikern, vorkamen.

Autor:

BMI- Rechner.net