Kreatin / Creatin

Eiweiß und Protein
Wenn es um das Thema Muskelaufbau geht, ist vielfach von Kreatin oder Creatin die Rede. Konkret geht es dabei um ein Nahrungsergänzungsmittel in Pulverform, das nach Angaben vieler Mediziner positive Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit hat. Ein wissenschaftlicher Beweis steht jedoch noch aus und zudem ist das Kreatin ohnehin im menschlichen Körper vorhanden und wird sowohl in der Bauchspeicheldrüse als auch in Leber und Nieren hergestellt. In biochemischer Hinsicht handelt es sich beim Kreatin um eine Substanz, die aus den Aminosäuren Arginin, Glycin und Methionin gebildet wird und insbesondere in den Muskelzellen vorkommt. Entsprechend soll Kreatin den Aufbau der Muskeln beschleunigen und wird zudem bei manchen Muskelerkrankungen verabreicht.

Was ist Kreatin bzw. Creatin?

Um die Frage zu beantworten, was genau Kreatin bzw. Creatin ist, liefert bereits der Name wertvolle Erkenntnisse. Der Begriff Kreatin geht auf das altgriechische Wort „Kreas“ für Fleisch zurück. Hintergrund ist dabei, dass der französische Chemiker Michel Eugène Chevreul das Kreatin erstmals in Fleischbrühe nachwies und Justus von Liebig 1847 zudem nachwies, dass sich die Substanz im Fleisch verschiedener Säugetierarten wiederfindet. In chemischer Hinsicht handelt es sich um einen weißen Feststoff, der auf Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff besteht. Zu finden ist das Kreatin vorwiegend im Skelettmuskel, was sowohl für den Menschen als auch für Säugetiere gilt. Der Mensch ist jedoch nur in der Lage, zwischen vier und fünf Gramm Kreatin pro Kilogramm Körpergewicht der Magermasse zu speichern.

Tag für Tag werden hiervon zwischen einem und zwei Gramm gebildet und dienen sowohl der Muskelkontraktion als auch den Funktionen des Gehirns und der Nerven.

Welchen Zweck erfüllt Kreatin?

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Kreatin ist im menschlichen Körper unverzichtbar. Zu beobachten ist dabei, dass in den menschlichen Zellen sowohl Phosphokreatin als Energieträger als auch freies Kreatin als Energievorstufe enthalten sind. Insbesondere bei der Entwicklung im Mutterleib sowie der frühen Kindheit spielt die Substanz eine zentrale Rolle und sorgt dafür, dass sich Muskeln und Organe gesund entwickeln. Anders ausgedrückt, sind Menschen, die unter dem Kreatin-Defizienz-Syndrom leiden sowohl von kaum ausgebildeter Muskulatur als auch von Sprachstörungen, Epilepsie oder geistiger Behinderung betroffen.

Wie lässt sich Kreatin verwenden?

Neben dem Kreatin, das im menschlichen Körper gebildet wird, kommt dieses auch in diversen Nahrungsmitteln vor. Besonders hoch ist die Konzentration bei Stockfisch und Hering, doch auch in anderen Fischsorten sowie in Fleisch findet sich Kreatin. Bei Fleisch ist zu beachten, dass hochwertiges Fleisch mehr Creatin enthält als beispielsweise Wurst. Ebenfalls geht Kreatin durch Braten verloren.

Für den Fall, dass die Nahrung nicht ausreichend Kreatin bereithält, was beispielsweise bei vegan lebenden Menschen der Fall sein kann, lässt sich dieses auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln verabreichen. Dies gilt ebenfalls für Menschen, die unter Muskelkrankheiten leiden oder für Leistungssportler. Bemerkenswert ist in diesem Kontext, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Wirkung bereits anerkannt hat und eine Steigerung der Muskelmasse attestiert.

Welche Nebenwirkungen hat Kreatin?

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Die Einnahme von Kreatin geht hier und da mit Nebenwirkungen einher. In seltenen Fällen kann es zu Muskelkrämpfen kommen und bei hohen Dosierungen stellen sich Durchfall und/oder Blähungen sowie Mundgeruch ein. Es wird jedoch gemeinhin angenommen, dass eine Einnahme von täglich bis zu drei Gramm unbedenklich sind. Wichtig ist allerdings stets, dass vor Einnahme einer Substanz mit einem Mediziner gesprochen wird und etwaige Risiken ausgeschlossen werden.

Die Aufnahme von Kreatin erfolgt im Idealfall gemeinsam mit Kohlenhydraten wie Traubensaft oder Dextrose. Ebenfalls gut geeignet, ist einfacher Zucker, da dieser als idealer Träger dient. Auch sollte darauf geachtet werden, dass das Creatin warm und in einer Flüssigkeit gelöst eingenommen wird. Die Substanz gilt übrigens derzeit (Stand 2017) nicht als Doping und kann daher ohne Weiteres auch vor Wettkämpfen genutzt werden.

Autor:

BMI- Rechner.net