Walnuss
Es war im Jahr 2008, als die Walnuss (lateinisch: Juglans) den Titel als „Baum des Jahres“ einheimste. Die Gründe für die „Preisverleihung“ waren vielseitig und bestanden neben Geschmack und gesundheitlichem Wert der Früchte auch im harmonischen Erscheinungsbild der Bäume und dem Nutzen des Holzes.
Botanische Merkmale der Walnuss
Wenn unter botanischer Perspektive von der Walnuss die Rede ist, dann können verschiedene Gewächse gemeint sein. Kultiviert wird in Mitteleuropa vor allem die Echte Walnuss (Juglans regia), die sowohl mit Birken als auch mit Buchen verwandt ist.
Ein Walnussbaum erreicht Höhen zwischen 15 und 25 Zentimetern und kann sage und schreibe 150 Jahre alt werden. Im Frühjahr handelt es sich um den letzten Baum der grüne Blätter zeigt, im Herbst gehört die Walnuss wiederum zu den ersten Laubabwerfern.
Eine Besonderheit der Walnuss besteht darin, dass auf dem Boden unter den Bäumen so gut wie keine anderen Pflanzen gedeihen. Der Grund liegt in der so genannten Allelopathie, einer natürlichen Hemmung des Wachstums konkurrierender Pflanzen. Hinzu kommt, dass das Laub der Walnuss aufgrund des hohen Gerbstoffanteils auch von Insekten verschmäht wird.
Blütezeit ist zwischen April und Juni, wobei die männlichen Blüten mit ihrer charakteristischen Kätzchenform runde vier Wochen früher erkennbar sind. Aus den Blüten entstehen die Früchte, wobei als Walnuss im Handel genau genommen nur die Kerne verkauft werden.
Interessanterweise galt die Walnuss über viele Jahre als Steinobst, ist allerdings nach neueren biologischen Erkenntnissen als Nussfrucht zu kennzeichnen. Verantwortlich für die neue Einordnung ist die Vermutung, dass die grüne Hülle rund um die Nussschale eher aus den Blattorganen als aus der Schale gebildet wird.
In ihrer Größe variieren Walnüsse stark. Die Längen liegen zwischen 2,5 und acht Zentimetern, die Breite beträgt ebenfalls 2,5 bis maximal fünf Zentimeter. Entsprechend sind sowohl runde als auch ovale Formen möglich. Die Erntezeit für die Walnuss liegt hierzulande zwischen Ende September und Anfang Oktober.
Gesundheitlicher Nutzen und Inhaltsstoffe
Die Walnuss ist vor allem aufgrund ihres enormen Gehalts an Linolsäure bzw. Omega-3-Fettsäuren eine geschätztes Lebensmittel. Auch finden sich besondere Formen an Vitamin E sowie Zink und Kalium. Des Weiteren sind die Vitamine A, C, verschiedene B-Vitamine und Pantothensäure. Zuletzt sind auch die vielen Antioxidantien zu nennen, die bei der Walnuss deutlich höher konzentriert sind als bei allen anderen Nüssen.
Der Fettgehalt der Walnuss beträgt 62,5 Prozent, der Brennwert von 100 Gramm frischer Nüssen beläuft sich auf 663 kcal. Kohlenhydrate sind mit knappen elf Prozent, Proteine mit 14 Prozent und Ballaststoffe mit sechs Prozent enthalten.
Zubereitung und Nutzung der Walnuss
In der Küche wird die Walnuss in der Regel roh verzehrt. Vor allem in der Weihnachtszeit sind die Nüsse ein gefragter Snack und dürfen auf keinem Weihnachtsteller fehlen. Darüber hinaus werden Walnüsse oftmals in verschiedenen Desserts und Kuchen eingesetzt, eignen sich aber auch, um Likör und Schnäpse herzustellen.
Wer es herzhaft mag, gibt Walnüsse zu einem Salat oder nutzt das edle Walnussöl zum Verfeinern von Speisen.
Verbreitung und Geschichte der Walnuss
Historiker und Archäologen gehen davon aus, dass die Walnuss bereits vor rund 9.000 Jahren genutzt wurde. Fakt ist, dass sowohl die antiken Griechen als auch die Römer die Walnussbäume kultivierten. Die Namensgebung in der Antike nahm stets auf die höchsten Gottheiten (Zeus und Jupiter) Bezug, weswegen auch Carl von Linné in seiner Klassifizierung den Beinamen „regia“ für „königlich“ wählte.
Die Namensgebung im Deutschen dürfte auf den Begriff „Welsch“ zurückzuführen sein. Hiervon kündet auch, dass in manchen Regionen noch das Wort „Welschnuss“ Verwendung findet. Zum Ausdruck kommt damit, dass die Walnuss über Italien und Frankreich nach Deutschland kam.
Weltweit ist heute Kalifornien der mit Abstand größte Exporteur für die Walnuss, dahinter rangieren Frankreich, Mexiko und Chile.
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