Früherkennungsuntersuchung

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Der Begriff der „Früherkennungsuntersuchung“ tritt in diversen medizinischen Bereichen auf. Dabei ist zunächst einmal zwischen Frauen, Männern und Kindern zu unterscheiden, wobei bei Männern erst ab einem Alter von 35 Jahren mit einem generellen Check-Up der Risiken von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hautkrebs sowie ab 45 bzw. 50 Jahren auch Krebsvorsorge in den Bereichen Prostata und Darm vorgenommen wird. Bei Frauen setzt die Früherkennungsuntersuchung deutlich früher an und sorgt dafür, dass ab einem Alter von 20 Jahren auf Gebärmutterhalskrebs untersucht wird und ab 30 Jahren auch die Brustkrebs-Früherkennung einsetzt. Haut- und Darmkrebs-Prävention läuft hier parallel zu der der Männer. Bei Kindern existieren schließlich die U-Untersuchungen, die in regelmäßigen Abständen während der gesamten Kindheit stattfinden. Die U1 bildet den Auftakt und wird unmittelbar nach der Entbindung durchgeführt, während die J1 die Vorsorgeuntersuchung für Jugendliche darstellt.

Was leistet die Früherkennungsuntersuchung bei Kindern?

Naturgemäß ist die Früherkennungsuntersuchung vor allem bei Kindern wichtig und dient vor allem dem Zweck, die Entwicklung zu überprüfen und eventuelle Probleme schnell zu erkennen. Aus diesem Grund werden allein in den ersten fünf Lebensjahren gleich zehn Untersuchungen anberaumt, in denen sämtliche Körperfunktionen aber auch der BMI der Kinder sowie das Gewicht in Relation zu den einzelnen Perzentilen festgestellt wird. Ein weiterer Aspekt, den die Früherkennungsuntersuchung bei Kindern bzw. U-Untersuchung leistet, ist das frühzeitige Erkennen von Missbrauch oder Vernachlässigung.

Für die Dokumentation der Untersuchungsergebnisse wird den Eltern das „Gelbe Heft“ zur Verfügung gestellt. Dort trägt der Arzt jeweils die Größe und das Gewicht des Kindes sowie etwaige Abweichungen von der Norm ein. Krankenkassen übernehmen die Früherkennungsuntersuchung bereits seit dem 1971 und 2006 kamen mit der U7a, der U10, U11 und J2 noch zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen hinzu.

Welche Früherkennungsuntersuchungen werden bei Kindern durchgeführt?

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Bei Kindern findet die erste Früherkennungsuntersuchung bereits in den ersten Lebensminuten statt. Die Rede ist von Messungen nach dem Apgar-Score, wobei die Bezeichnung Agpar für Atmung, Puls, Grundtonus, Aussehen und Reflexe steht. Die Punkteskala reicht jeweils von 0 bis 2, womit zehn Punkte als optimaler Wert gelten. Unmittelbar auf Apgar folgt die U1 in den ersten Stunden des Kindes. Hier wird der Körper genau in Augenschein genommen und zudem werden Herz und Lunge abgehört und der Bauch abgetastet. Die erste umfangreiche Untersuchung ist dann die U2, die meist nach drei bis zehn Tagen erfolgt und in der Regel unmittelbar vor dem Entlassen aus der Klinik durchgeführt wird.

Welche Früherkennungsuntersuchung betrifft den BMI der Kinder?

Die ersten Untersuchungen bis zur U7 im Alter von zwei Jahren dienen vor allem der Überwachung des Bewegungsapparats sowie der Klärung der Frage, welche Impfungen zu welchem Zeitpunkt verabreicht werden. Ab der U7a, die zwischen dem 34. und 36. Lebensmonat terminiert ist, wird auch der BMI des Kindes erfasst und die Frage nach eventuellem Übergewicht gestellt. Darüber hinaus untersuchen die Mediziner auch die Zähne sowie Mund und Kiefer auf eventuelle Anomalien. Das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße sowie die Einordnung in eine entsprechende Perzentile spielt auch in den kommenden Jahren eine entscheidende Rolle.

Hintergrund ist dabei auch, dass laut verschiedenen Studien bereits zehn bis 20 Prozent der Kinder in Deutschland als übergewichtig gelten und hiervon ein weiteres Drittel sogar unter Adipositas leidet. Vergleicht man diesen Wert mit den 1980er und 90er Jahren, so ist eine Erhöhung um rund 50 Prozent festzustellen.

Was tun, wenn der BMI für Kinder zu hoch ausfällt?

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Durch die Früherkennungsuntersuchung lässt sich schnell feststellen, ob der BMI eines Kindes zu hoch ausfällt. Bereits in der Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen sind neun Prozent übergewichtig und 2,9 Prozent adipös, wobei sich diese Phänomen mit zunehmendem Alter verstärkt. Entsprechend ist schon in jungen Jahren gegenzusteuern, was beispielsweise durch intensive Schulungen des Essverhaltens, mehr Sport und Bewegung und die weitgehende Vermeidung von Süßigkeiten erreicht wird.

Fakt ist, dass Übergewicht im Kindesalter in späteren Jahren sowohl zu Diabetes Mellitus als auch zu erhöhtem Blutdruck und Arteriosklerose führen kann. Wird nicht im Rahmen der Früherkennungsuntersuchung eingeschritten, so bleiben die Probleme auch im Erwachsenenalter bestehen und lassen sich kaum noch in den Griff bekommen.

Autor:

BMI- Rechner.net