Zimt
Ein Weihnachtspunsch ohne Zimt gestaltet sich für die meisten wohl ebenso fad wie ein Weihnachtsbaum ohne Dekoration. Zimt ist bereits seit mehreren tausend Jahren eines des beliebtesten Würz- und Heilmittel und wird aus der Rinde des Zimtbaumes (lateinisch Cinnamomum verum) gewonnen.
Botanische Merkmale von Zimt
Der Zimtbaum gehört zur Familie der Lorbeergewächse und ist ein immergrüner Baum, der bis zu zehn Meter groß werden kann. Das innere der dunkelbraunen bis schwarz wirkenden Borke riecht aromatisch süß. Der Zimtbaum verfügt über Blätter, Blüten und Früchte, die für die Ernte jedoch allesamt irrelevant sind.
Bei der Zucht von Zimtbäumen lassen die Farmer die Bäume erst mehrere Jahre unbehelligt wachsen, bevor der Stamm dann in einer bestimmten Höhe gekappt wird. Oberhalb der gekappten Stelle sprießen dann neue Triebe, die nach zwei Jahren ebenfalls geschnitten werden. Die Rinde der triebe wird anschließend geschält und rollt sich beim Trocknen dann zu der typischen Form zusammen. Die Rinde des Zimtbaumes per se wird bei der Ernte nicht angerührt. Letztlich geht es immer nur um die Rinde der jungen Triebe, die ständig nachwachsen.
Da Zimt ausschließlich in tropischen Ländern und Gebieten gedeihen kann, haben Hobbygärtner in Deutschland es schwer einen Zimtbaum im eigenen Garten erfolgreich wachsen zu lassen. Höchstens in Gewächshäusern könnte der Zimtbaum die notwendigen Bedingungen vorfinden, um gedeihen zu können.
Zimt wird im Handel in gemahlener Form als Pulver, in Stücken oder Stangen angeboten. Zwischen den verschiedenen Formen besteht grundsätzlich kein wesentlicher Unterschied hinsichtlich des Aromas. Allerdings existieren unterschiedliche Arten von Zimt, die jeweils über eine ganze eigene Zusammensetzung der Inhaltsstoffe verfügen.
Inhaltsstoffe von Zimt
Das Zimtaldehyd ist einer der wichtigsten Bestandteile und Hauptaromalieferant in der Zimtrinde. Besonders in der Parfümherstellung wird Zimtaldehyd intensiv als Riechstoff genutzt, aber auch bei der Kosmetikherstellung kommt es als Duftstoff zum Einsatz. Darüber hinaus enthält Zimt ätherische Öle wie beispielsweise Kampfer und Eugenol sowie den Pflanzenstoff Cumarin.
Zimt als Gewürz und Heilmittel
Verschiedene Überlieferungen beschreiben, dass Zimt bereits dreitausend Jahre vor Christus seine Verwendung in der asiatischen Küche und Medizin gefunden hat. Auch in der heutigen Heilkunde kommt Zimt durchaus noch zum Einsatz, vor allen Dingen in Bezug auf Blutzuckererkrankungen. Zimt verfügt über eine blutzuckersenkende Wirkung und kann deshalb vor allen Dingen bei bestimmten Formen von Diabetes helfen. Darüber hinaus soll der Geruch von Zimt dabei helfen, das Gehirn auf Trab zu halten und gleichzeitig auch beim Abnehmen unterstützen.
Gefährlich kann es jedoch bei einem übermäßig großen Verzehr von sogenanntem günstigen „China-Zimt“ werden. Diese Zimtsorte enthält einen besonders großen Anteil an Cumarin, das bei einem erhöhten Konsum zu Leberschädigungen führen kann. Empfohlen wird deshalb eine Menge von 600 Gramm Zimt pro Jahr nicht zu überschreiten, was in etwa einem halben Teelöffel pro Tag entspricht.
Kulinarisch gesehen ist Zimt vor allen Dingen in der Weihnachtsküche und bei der Zubereitung von Backwaren sowie heißen Getränken überaus beliebt. Das süßlich-schwere Aroma passt darüber hinaus auch gut zu Wild und frischen oder eingekochten Früchten.
Geschichte und Verbreitung von Zimt
In früheren Zeiten war Zimt eines der am meisten geschätzten Gewürze und wurde für wertvoller als Gold gehalten. Zur Zeit der Pharaonen wurden in Ägypten beispielsweise Adlige mit einer Zimtmischung eingerieben und im Mittelalter sollte ein Sud aus Wasser, Zimt und Nelken vor einer Infektion mit der Beulenpest bewahren.
Mittlerweile wird Zimt in mehreren tropischen Ländern, wie beispielsweise Sri Lanka, Asien und in der Karibik angebaut.
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