Die Geschichte des BMI

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Am Anfang stand ein belgischer Astronom, Mathematiker und Statistik-Experte. Der 1796 in Gent geborene Adolphe Quetelet gilt als der Erfinder des Body Mass Index und hat damit die BMI Geschichte begonnen. Zuvor hatte der Belgier, dessen Hauptaugenmerk auf der Erhebung von Durchschnitts- und damit Normalwerten lag, bereits den Brustumfang von knapp 6.000 schottischen Soldaten vermessen und daraus eine Normalverteilung ermittelt. Bereits zu Lebzeiten wurde die Arbeit Quetelets kritisiert und auch die BMI Geschichte beginnt mit Kritik. So wurde die Formel, die zu Beginn auch Quetelet-Index hieß, von Anfang an lediglich als grober Richtwert angesehen.

Adolphe Quetelet und Ignaz Kaup

Das hinderte die Königlich Niederländische Akademie der Niederlande jedoch nicht daran, Quetelet zu ihrem Mitglied zu machen und auch die American Academy of Arts and Science, die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, die Royal Society und die Preußischen und Bayerischen Wissenschaftsakademien ehrten den Forscher mit einer Mitgliedschaft.1874 verstarb Quetelet, vier Jahre nachdem Ignaz Kaup in der Steiermark das Licht der Welt erblickte.

Ignaz Anton Kaup war promovierter Mediziner, arbeitete jedoch sowohl in Wien als auch in Berlin als Hygieniker und Professor an verschiedenen Universitäten. Besonders in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg machte sich um die BMI Geschichte verdient und entwickelte den so genannten Kaupschen Index. Ignaz Kaup starb 1944 in München.

Die BMI Geschichte und die Lebensversicherungen

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Wieso konnte eine so einfache und zudem umstrittene Formel überhaupt eine solche Bedeutung erlangen? Mancherorts werden hierfür die US-amerikanischen Lebensversicherungen verantwortliche gemacht, die den Index schnell als Indikator für Gesundheit anerkannten. Mit anderen Worten ist die BMI Geschichte maßgeblich vom Wunsch nach Vereinfachung und einer Form der Rationalisierung geprägt. Indem Lebensversicherungen bis zum heutigen Tag den BMI abfragen, erhalten sie ein Bild darüber, wer als Risikokunde gilt und wer nicht. Die Alternative bestünde vermutlich in aufwändigen und individuellen medizinischen Untersuchungen, womit die Kosten für eine Police in die Höhe schnellen würden.

Der Begriff Body Mass Index

Zu Beginn der BMI Geschichte wurde übrigens keineswegs vom Body Mass Index, sondern vom Quetelet-Index gesprochen. Der heutige Begriff stammt vom US-amerikanischen Physiologen Ancel Keys, der 1972 Quetelets Formel entsprechend umbenannte. Keys wies bereits seinerzeit darauf hin, dass der BMI keineswegs individuelle Untersuchungen ersetzt, wurde mit dieser Warnung jedoch nicht erhört. In den Jahren zuvor galten eher beleibte und gut genährte Menschen als gesund und dünne Menschen als gefährdet.

Entwicklung der BMI Geschichte

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Vor der flächendeckenden Einführung des BMI mit Beginn der 1980er Jahren, griffen Mediziner zumeist auf einfache Tabellen mit Größe und Körpergewicht zurück. Zwar wusste man um den BMI bzw. Quetelet-Index, doch wurde die Bedeutung noch nicht so hoch eingeschätzt. Das änderte sich spätestens Ende der 1990er Jahre, als die US-Regierung den Begriff BMI in verschiedenen Kampagnen einer breiten Öffentlichkeit bekannt machte. Interessant ist in diesem Kontext, dass das National Institutes of Health die Grenze für Übergewicht etwa zeitgleich – konkret 1998 – von einem BMI von 27,8 auf einen Wert von 25 herunter korrigierte. Auf einen Schlag waren 30 Millionen US-Amerikaner, die zuvor ein gesundes Normalgewicht aufwiesen, übergewichtig.

In der heutigen Zeit befindet sich die BMI Geschichte erneut in einer kritischen Phase. Allerorten weisen Wissenschaftler auf die Bedeutung der Fettverteilung hin und auch in Studien werden die Grenzen der Methode aufgezeigt. Nichtsdestotrotz ist der BMI als erster Orientierung immer noch gefragt, wenngleich – selbst bei den Versicherern – nicht mehr allein entscheidend.

Autor:

BMI- Rechner.net