Die BMI Formel

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Einfach, aber effektiv: so ließe sich die BMI Formel in knappen Worte fassen. So ist es gerade ein Einfachheit, die diese Methode zur Berechnung von Normal- bzw. Übergewicht so reizvoll macht. Bei näherem Hinsehen offenbaren sich zwar kleinere Schwächen, doch hat sich die BMI Formel bislang im Großen und Ganzen gegen die zahlreichen alternativen Berechnungsarten behaupten können. Das gilt sowohl für die Broca- als auch für die Ponderal-Formel oder auch die etwas komplizierteren Berechnungen von Taille-Hüfte-Verhältnis (THV) bzw. Taille-Größe-Verhältnis (TGV).

Wie berechnet sich die BMI Formel?

Man nehme das Körpergewicht in Kilogramm und teile dieses durch das Quadrat der Körpergröße in Meter. So einfach ist der Body Mass Index bzw. BMI berechnet. Die BMI Formel geht auf den belgischen Statistiker Adolphe Quetelet zurück, der damit ursprünglich eine Methode zur Ermittlungen von Normalwerte einer Bevölkerung entwickelt hatte. Ihre Weiterentwicklung erfuhrt die BMI Formel dann durch den deutsch-österreichischen Sozialhygieniker Ignaz Kaup, der vor allem nach dem Ersten Weltkrieg verstärkt an diesem Thema arbeitete.

Seit den frühen 1970er Jahren hat die BMI Formel ihren heutigen Namen und spätestens, seitdem die US-Lebensversicherer den Body Mass Index zur Bewertung des Gesundheitszustands eines potenziellen Versicherungskunden heranziehen, ist die Formel in breiten Bevölkerungskreisen bekannt.

Variationen der BMI Formel

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Ein interessantes Detail besteht darin, dass die BMI Formel auch im Fall einer Amputation valide angewendet werden kann. Je nach amputiertem Körperteil wird mit Hilfe eines vordefinierten Faktors das fiktive Körpergewicht bei Vorhandensein des Körperteils errechnet. Die BMI Formel um das zugrundeliegende Gewicht zu berechnen, lautet in diesem Fall: Gewicht = Gewicht x 100 geteilt durch die Differenz von 100 abzüglich des Korrekturwertes. Beispiele für Korrekturwerte sind 0,8 für eine Hand, 2,2 für einen Unterarm oder 18,7 für ein komplettes Bein.

Abwandlungen der BMI Formel

Mittlerweile existieren eine Reihe von Abwandlungen der BMI Formel, die vielfach ebenfalls das Körpergewicht berücksichtigen. Beim Ponderal-Index wird beispielsweise nicht mit dem Quadrat der Körpergröße – und damit im mathematischen Sinne mit einer Fläche – , sondern mit dem fiktiven Körpervolumen gearbeitet. Entsprechend ergibt sich die Formel aus Körpergewicht geteilt durch Größe hoch drei. Der vermeintliche Vorteil dieser Berechnung liegt darin, dass selbst Kleinkinder oder auch sehr große und sehr kleine Menschen mit dieser Formel zu einem brauchbaren Wert gelangen.

Kritik an der BMI Formel

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Noch etwas differenzierter geht der Area Mass Index (AMI) vor. Hier macht man sich die Technik der 3D-Bodyscans zunutze und ermittelt die tatsächliche Körperoberfläche eines Menschen. Aus der Auswertung von 188 Datensätzen durch das Projekt Size Germany wurden Faktoren für Frauen und Männer abgeleitet, mit denen sich der AMI lediglich aus der Körpergröße und dem Gewicht ermitteln lässt. Bei Frauen lautet diese: 0,865 mal BMI + 18,65, bei Männern 1,048 mal BMI + 16,08.

Die grundlegende Kritik an der BMI Formel besteht jedoch darin, dass eine Ermittlung des Körperfettanteils unterbleibt und auch nicht dem individuellen Körperbau Rechnung getragen wird. Dabei gilt mittlerweile als gesichert, dass Fett in bestimmten Körperregionen wie dem Bauch deutlich ungesünder ist, als Einlagerungen im Gesäß- und Oberschenkelbereich. Entsprechend ist die Birnenform eines Körpers weit weniger gesundheitsgefährdend als die Apfelform mit dem so genannten „Bierbauch“. Des Weiteren gelten gemäß BMI Formel viele Leistungssportler als übergewichtig, da Muskelmasse zu einem höheren Körpergewicht als Fett führt.

Autor:

BMI- Rechner.net